Rookies of the year: Florentina Jöbstl, David Moser und Leonie Sagner

Die traditionelle Ehrung der erfolgreichsten österreichischen Nachwuchsreiter:innen, der sogenannten „Rookies of the year“, erfolgte auch heuer am Freitag Abend vor vollen Rängen. Geehrt wurden Dressurreiterin Florentina Jöbstl (ST),  Springreiter David Moser (OÖ) und Vielseitigkeitsreiterin Leonie Sagner (NÖ).  Die drei erhielten aus den Händen von Turnierleiter Christian Steiner je eine wunderschöne Collage von OneKlickFoto zur Erinnerung an diesen besonderen Moment in Salzburg.

Rookie of the year Dressur 2023: Florentina Jöbstl. © Daniel Kaiser
Rookie of the year Dressur 2023: Florentina Jöbstl. © Daniel Kaiser

Rookie of the year 2023 Dressur: FLORENTINA JÖBSTL

Florentina Jöbstl gestaltete ihr Leben bereits seit der ersten Sekunde besonders spektakulär, erblickte sie doch mit ihren beiden Geschwistern Fanny und Julius als Drilling am 2. August 2005 das Licht der Welt. Die junge Steirerin wurde geradewegs in eine reiterliche Traditionsfamilie geboren, wo schon ihr Großvater und ihre Mutter Andrea den Dressursport auf internationalem Level ritten. Nicht verwunderlich, dass Florentina ebenfalls vom Pferdevirus infiziert war, ebenso wie ihre Drillingsschwester Fanny und ihr älterer Bruder Paul.

Nur ihr Drillingsbruder Julius war gegen die familiäre Pferde- und Reitbegeisterung immun. Er konnte sich dem Engagement im Grazer Parforce Club entziehen, wo seine Mutter zahlreichen begeisterten Kinder über ihre Aktion „Spiel-Spass-Sport“ den Einstieg in den Turniersport ebnete.

Florentina hingegen startete von Kindesbeinen an bereits voll durch. Seit ihrem ersten offiziellen internationalen Turnierjahr im Ponylager war die gebürtige Steirerin, die aktuell gerade in Richtung Matura unterwegs ist, jedes Jahr im österreichischen EM-Team und in der Endabrechnung immer Finalteilnehmerin. Dreimal durfte sie mit dem rot-weiß-roten Team bei den Ponys ran und im Anschluss bereits zweimal mit den Juniorenkader.

Der große Wurf gelang ihr jedoch im heurigen Jahr bei den Nachwuchseuropameisterschaften im benachbarten Deutschland. Dort katapultierte sich die charmante Wahl-Schweizerin mit ihren Teampartnern in der Mannschaftswertung auf Rang zwei und zur sensationellen Team-Silbermedaillie. In der Einzelwertung klebte dann ein wenig das Pech an ihrem Stiefel und Florentina musste sich im Sattel ihres erfahrenen Paradepferdes „Bodyguard 49“ (von Burlington x Pik L.), den sie kurz zuvor von ihrem Bruder Paul übernehmen durfte, mit der „Blechernen“ und Rang 4 begnügen.

Doch auch aus dieser „kleinen“ Niederlage ging die charmante Steirerin gestärkt hervor und kletterte, bestens durch ihre Mutter Andrea und Trainer Oliver Öhlrich gemanagt, im FEI-Ranking Dressur Junioren auf Rang drei.

Frei nach dem Motto „Das Glück der Erde, liegt am Rücken der Pferde“ werden wir von unserem Rookie of the Year Dressur 2023 bestimmt auch in Zukunft noch einige große Erfolge bejubeln können.

Rookie of the year Springen 2023: David Moser. © Daniel Kaiser
Rookie of the year Springen 2023: David Moser. © Daniel Kaiser

Rookie of the Year 2023 Springen: DAVID MOSER

Vor genau 21 Jahren erblickte David Moser im oberösterreichischen Innviertel das Licht der Welt und war von Beginn an durch seine Mutter Rita eng mit Pferden verbunden. Dennoch waren in den Anfangsjahren die Fußballschuhe seine Priorität und an Reitstiefel und Stallgeruch war nicht zu denken.

Davids Mutter betreibt in Lambrechten, nähe Schärding, einen florierenden Reit- und Pensionsstall und organisierte Pony- und Ferienlager für reitbegeisterte Kids. Da lag es doch früher oder später auf der Hand, dass sich der damals 11-jährige David mehr und mehr für das Geschehen am Hof interessierte und schlussendlich im Sattel seines ersten Welsh-Ponys „Esprit“ landete, welches heute noch in David`s Turnierstall seine Rentenzeit verleben darf.

Mama Rita förderte ihren Sohn gezielt in Richtung Springsport und versorgte ihn mit einer  Schar von Lehrpferden. Pferdenamen wie Con Air`s Obama, Coeur de Semilly oder Chablou zierten von diesem Zeitpunkt an Start- und Ergebnislisten auf nationalen und internationalen Turnieren mit David.

Seine schulische Laufbahn verschlug den sympathischen Wuschelkopf natürlich in das renommierte Ausbildungszentrum für Pferdewirtschaft in Lambach, welche er mit viel Eifer und Fleiß zum ausgezeichneten Abschluss brachte. Sportlich wurden in dieser Zeit auch die Nationalteamtrainer auf David aufmerksam und nominierten ihn erstmals für einen Nationenpreis.

Seit dem Juniorenalter ist David nun fixer Bestandteil des rot-weiß-roten Nachwuchskaders und durfte sein Heimatland in Villamoura 2021 (POR), Oliva 2022 (ESP) und Gorla Minore 2023 (ITA) bereits dreimal bei Nachwuchs-Europameisterschaften vertreten.

Heute betreibt David in seiner Heimatgemeinde einen Turnier- und Ausbildungsstall und widmet sich hauptsächlich der gezielten Ausbildung von jungen talentierten Nachwuchspferden, wobei er jedoch seine sportliche Karriere nicht ganz aus den Augen lässt. So konnte der österreichische Heeressportler heuer im Sattel seiner Oldenburger Erfolgsstute „Chicca Blue“ (von Chacco Blue x Stakkato), aus dem Besitz seiner Mutter, die Finalprüfung beim CSI3* Budapest (HUN) und den heimischen Preis der Nationen Young Rider in Lamprechtshausen gewinnen.

Rookie of the year Vielseitigkeit 2023: Leonie Sagner. © Daniel Kaiser
Rookie of the year Vielseitigkeit 2023: Leonie Sagner. © Daniel Kaiser

Rookie of the Year Vielseitigkeit: LEONIE SAGNER

Leonie Sagner erblickte am 10. April 2007 das Licht der Welt und ist seitdem im niederösterreichischen Weinviertel beheimatet. Genau genommen in der kleinen Gemeinde Helfens, wo sie mit ihren Eltern und ihrem „Downhill-Racing“ begeisterten kleinen Bruder Oliver lebt. Einzig und allein ihre Mutter war eine leidenschaftliche Freizeitreiterin und nahm natürlich Leonie schon als Baby mit in den Stall. Aus der Liebe und der Faszination zu den Pferden wurde schließlich schnell mehr und das erste Dartmoor Pony hielt Einzug in die Pferdesport-Newcomer-Familie.

Leonies Herz schlug von Anfang an für rasante Ritte über die weiten Wiesen des Weinviertels, die Lektionen im Dressurviereck waren das notwendige Übel und die Sprünge im Parcours die entsprechende Belohnung.

Zusammengefasst: Ihr Traum hieß Eventing. Und da Leonie keine halben Sachen macht, war mit der Olympia-Teilnehmerin 2004 von Athen (GRE) Margit Appelt gleich die richtige Trainerin gefunden, die auch heute noch stets an Leonies Seite steht.

Mit ihrer Erfahrung hat Margit gleich das Talent in Leonie schlummern gesehen, denn nur damit kann man begründen, dass sie ihre eigene Reitsportkarriere in den Hintergrund schob und ihr erfahrenes Europameisterschaftspferd „Space Jet“ (von Kolibri x Playback K) zur Verfügung stellte.

Und Leonie dankte es ihr mit Erfolgen am laufenden Band im Nachwuchsbereich. Ob bei Landesmeisterschaften, Österreichischen Meisterschaften oder internationalen Turnieren – Leonie war immer im Vorderfeld zu finden, wobei sie bei den ÖM Jugend zweimal Gold holte und im ungarischen Kaposvar ihr erstes CCI2* gewinnen konnte.

Absolutes Highlight für die zielstrebige Maturantin Leonie und ihren 19-jährigen, top fitten Sportpartner „Space Jet“ waren heuer die Nachwuchseuropameisterschaften im italienischen Montelibretti, wo sie nach einem fehlerfreien Geländeritt und einem ärgerlichen Abwurf im abschließenden Springen mit einem hervorragenden 23. Endrang abschloss.

 

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