Genau dafür steht der Name Meggle schon seit Jahrzehnten, denn auch heuer hat das sympathische Unternehmerpaar Toni und Marina Meggle als eine der Hauptsponsoren das Festival der Pferde – die Amadeus Horse Indoors – unterstützt. Woher genau diese Leidenschaft rührt und vor welchen Herausforderungen das Sportsponsoring heutzutage steht, hat uns stellvertretend Dodo Eichinger im „AHI Talk“ verraten. Sie zeichnet seit rund 15 Jahren als Betriebsleiterin am Georgihof gemeinsam mit Stephan Plüm verantwortlich und war früher selbst hocherfolgreich bis Grand Prix im Sattel unterwegs.
AHI 2024: Frau Eichinger, Sie haben neben der langjährigen Betriebsleitung nun auch seit fünf Jahren die Trainingsleitung am Georgihof inne, kennen das Business also bestens aus allen Winkeln. Die Familie Meggle ist ebenso als langjähriger Begleiter des internationalen Dressursports bekannt – was war der Anlass, sich gerade für diese Disziplin zu entscheiden?
Dodo Eichinger: Toni Meggle’s Herz schlug damals für die Spring- und Vielseitigkeitsreiterei, Marina hingegen hatte sich überwiegend dem Springsport verschrieben. Mit Leonardo zog dann allerdings ein „Doppeltalent“ bei der Familie ein, mit dem Marina nach dem Springen auch Dressur reiten konnte. „Archie“ war Toni‘s erstes Dressurpferd und somit begeisterte auch er sich bald für diese Disziplin. Das hat dann am Ende beide „angesteckt“ und somit ist die Dressur bis heute eine große Leidenschaft im Hause Meggle geblieben.
AHI 2024: Nach welchen Kriterien wählt Familie Meggle als Sponsor ein Turnier aus bzw. was war beispielsweise ausschlaggebend für die Amadeus Horse Indoors 2024?
Dodo Eichinger: Natürlich erreichen Toni und Marina Meggle zahlreiche Anfragen, wenn es um Sponsoring im Turniersport geht. Sie zeichnen sich nicht nur durch ihr unermüdliches Engagement, sondern vor allem durch ihre einzigartige Treue aus. Seit vielen Jahren unterstützen sie Großveranstaltungen wie das CHIO Aachen oder auch die international renommierte Veranstaltung „Horses & Dreams“ der Familie Kasselmann in Hagen. Salzburg ist aufgrund der regionalen Anbindung sehr attraktiv und aus dem internationalen Turnierkalender kaum wegzudenken. Die Bedingungen sind nicht nur für Sponsoren, sondern auch für unser Team als Teilnehmer attraktiv. Somit können wir das perfekt kombinieren.
AHI 2024: Die wirtschaftliche Lage macht aktuell vielen Unternehmen zu schaffen. Wie ist es der Familie Meggle gelungen, über viele Jahre hinweg dem internationalen Turniersport entsprechend Budget zur Verfügung zu stellen und wie weit wird dabei im Voraus geplant?
Dodo Eichinger: Wie schon zuvor angedeutet, „verzettelt“ man sich bei der Auswahl der Veranstaltungen nicht. Lieber „Klasse statt Masse“ ist das Credo zu den einzelnen Engagements; soll heißen, dass lieber ein kleiner Kreis unterstützt wird – das dafür nachhaltig und langfristig. Da gestaltet sich die Planung bzw. Budgetierung dann überschaubar. Familie Meggle ist sicherlich bezeichnend dafür, was Treue und Großzügigkeit betrifft. Das ist auch für uns als Team unbeschreiblich wertvoll in der Zusammenarbeit.
AHI 2024: Auf dem wunderschönen Georgihof sind einige, hocherfolgreiche vierbeinige Topathleten zuhause. Haben die Beiden einen „Liebling“, der ihnen besonders am Herzen liegt?
Dodo Eichinger (lacht): Oh, da schlagen viele vierbeinige Seelen in der Brust von Toni und Marina. Bei uns wird allen Pferden – und das geht von den 3-Jährigen bis hin ins hohe Rentenalter – die beste Pflege zu Teil. Natürlich hat unser Team das mitzuverantworten, aber das spiegelt schon auch die Philosophie wider von Toni und Marina Meggle, die mit ihrer Dankbarkeit dem Lebewesen gegenüber nicht nur aktiv erfolgreichen Sportpferden, sondern auch langjährigen, treuen Weggefährten ein Zuhause bis zum Lebensende bieten. Das kann bei dem Ältesten dann schon mal auf die 35 oder 36 Jahre zugehen.
AHI 2024: Mit dem Spanier Juan Rodriguez Carvajal, dem international erfahrenen kanadischen Dressurreiter Ryan Torkkeli (WM-Teilnehmer in Herning 2022) und dem US-Amerikaner Thomas Walker (in der U25 Amerika-Tour erfolgreich) hat sich ein Team mit großem Potential unter Ihrer Leitung formiert. Juan war vor drei Jahren noch auf ländlichen Turnieren unterwegs, brillierte in Salzburg mit einem Doppelsieg auf Meggle’s Verdi und war mit Meggle’s Boston bereits international siegreich bis Grand Prix Special. Welche gemeinsamen Ziele haben Sie sich für die kommende Saison gesetzt?
Dodo Eichinger: Wir sind da sehr bescheiden und wollen das Schicksal nicht herausfordern. Natürlich haben wir Ziele, aber wir arbeiten lieber gemeinsam daran, sie zu erreichen, anstatt über sie zu sprechen. Das soll jetzt nicht unhöflich klingen, aber wir gehen damit schon recht demütig um. Wir sind in der äußerst glücklichen Lage, herausragende Pferde zur Verfügung zu haben. Eine Art „Luxus“ ist es, dass sie bei uns im Stall bleiben dürfen und wir nicht unter dem zeitlichen Druck stehen, etwas erreichen zu müssen, weil mit einem Verkauf eine bestimmte Erwartungshaltung der Besitzer zu erfüllen ist.
AHI 2024: Wieviel Zeit bleibt Toni und Marina Meggle bei einem ausgelasteten Terminkalender, zuhause entsprechend Zeit mit den Pferden zu verbringen und die Seele baumeln zu lassen?
Dodo Eichinger: Marina Meggle ist fast täglich im Stall anzutreffen, je nachdem, wie es ihre beruflichen Verpflichtungen erlauben, denn die Beiden sind nach wie vor aktiv im Unternehmen tätig. Toni Meggle liebt es, auf der Tribüne zu sitzen und die vierbeinigen Schützlinge beim Training zu beobachten.
AHI 2024: Worauf sind Sie am Georgihof besonders stolz oder was sind Ihre persönlichen „Highlights“?
Dodo Eichinger: Das Besondere ist sicherlich die eigene Zucht der Familie Meggle, daraus sind schon viele siegreiche Sportpferde hervorgegangen. Meggle’s Long Island, ein 12-jähriger Rheinländer und Lord Loxley I-Nachkomme aus Meggle’s Balalaika, ist international siegreich in der kleinen Tour unterwegs. Von unseren selbst gezogenen Pferden sind inzwischen einige auf internationalem Parkett erfolgreich. Aber auch die selbst gezogene Stute Tiffany von Totilas, im wahrsten Sinne des Wortes noch in den Kinderschuhen unterwegs, wird ihren Weg machen.
Genau da schließt sich der Kreis: Toni und Marina haben sich damals über die Liebe zu den Pferden kennengelernt – diese gemeinsame Liebe ist zu einer Passion für den gesamten Weg von der Jungpferdeausbildung bis hin zur Turnierreife geworden; das steht für Beide an allererster Stelle. Dass sie diese Leidenschaft auf ihre großzügige Art und Weise mit uns teilen, dafür gebührt ihnen mein besonderer Dank!
Wir würden uns freuen, auch im kommenden Jahr das Team Meggle wieder in Salzburg begrüßen zu dürfen!
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