Selbst seit vielen Jahren im Dressursattel aktiv, schildert Daniela Raindl ihre disziplinübergreifende Passion für den Reitsport und warum ein Ehrenamt eigentlich aller Ehren wert ist. Hauptberuflich im Finance-Bereich tätig, hat sie über ihr Engagement auf zahlreichen internationalen Turnieren ihre perfekte Kombination zwischen Sport, Reisen und Beruf gefunden. Seit 2024 auch in Salzburg.
München/Salzburg, 04. September 2025 – „Früher war alles besser…“ – Nein, zu der Sorte, die das behauptet, gehöre ich sicherlich nicht. Aber über die Jahre hinweg, die ich nun schon ehrenamtlich im Sport tätig bin, ist ein deutlicher Wandel spürbar.
Oft genug bekommt man im Vorfeld einer Veranstaltung bei der Helfer-Akquise die drei magischen Ws zu hören: „Was bekomme ich dafür – Wann muss ich da sein – Wann darf ich gehen?“ Die Antwort darauf ist so simpel wie die richtige Einstellung zu der Sache an sich: „Toller Sport & ein super Netzwerk – pünktlich & zuverlässig – am liebsten gar nicht!“
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als damals mein Vater mit mir nach München auf die Olympia-Reitanlage zur Bayern Pferd (dem heute als „Pferd International“ bekannten Turnier) gefahren ist. An ein Stillsitzen im Auto war nicht zu denken, so groß war die Vorfreude, das Gelände mit den wehenden Fahnen zu betreten und mit einem Kribbeln im Bauch zum Viereck oder Parcours zu laufen. Selbst im Turniersport aktiv, wollte ich aber schon immer im und vor allem für den Sport arbeiten – Protokoll schreiben neben international renommierten Richtern, Ergebnisse von Europa-, Weltmeistern oder gar Olympiasiegern an die Tafeln schreiben – das war einfach das Höchste und den Stolz, dass man dabei sein durfte, den gab es umsonst dazu. So viel zu dem Thema „Was bekomme ich dafür?“…

Es sind oft lange Tage, die nicht immer planbar sind: für manche Jobs findet die Einweisung schon mal morgens um 6 Uhr statt. Das ist am Geländetag wie z.B. beim CCI-5* in Luhmühlen keine Seltenheit, ehe es dann mit Klemmbrett, Starterliste und Funkgerät auf die Strecke geht. Ein Ende ist erst dann in Sicht, wenn alle Prüfungen gut gelaufen sind, das Equipment sicher verstaut ist oder alle Laptops für den nächsten Tag zum Aufladen am Strom hängen. Auch die Plätze müssen noch hergerichtet, abgemistet und gefahren werden. So unterschiedlich die Starterpaare in den einzelnen Prüfungen sind, so unterschiedlich können die Aufgaben einer jeden Veranstaltung sein.
Jetzt mag man sich noch das vierte „W“ fragen: „Was bringt mir das?“ Es ist wohl die einmalige Gelegenheit, dem Sport, den wir lieben, etwas zurückzugeben.
Ohne ehrenamtliche Helfer ist er nahezu unmöglich. Und es ist das beste „Investment for the future“, dass ich mir vorstellen kann. Ich würde inzwischen nicht das zweite Mal die Adventszeit auf den Amadeus Horse Indoors verbringen, wenn ich 2024 beim Alpencup in Schwaiganger nicht mit Christian Steiner (Turnierleitung der AHI) zusammen als Control tätig gewesen wäre. Das war schon eine durchaus anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgabe, zumal man als Control am Geländetag zusammen mit den Richtern sowie dem TD (Technical Delegate) den Funkverkehr der Hindernisrichter koordiniert und im Ernstfall auch sofort eingreifen muss.

2023 habe ich dort zuvor Iris Goedicke-Ruggaber getroffen und gefragt: „Sag mal, was muss man eigentlich machen, damit man in Marbach arbeiten darf?“ – Ihre schwäbisch sparsame Antwort: „Kommsch halt einfach!“ Und was war wiederum die Folge hiervon? In Marbach bin ich dann auf Keiko Winter-Nishi – eine japanische Richterin – getroffen, für die es im November zu einem Turnier nach Osaka geht. Aber davor ruft noch die Europameisterschaft der Vielseitigkeitsreiter nach Blenheim Palace, eine atemberaubende Kulisse – also „Sight Seeing“ included!
Für Letzteres ist die Mozartstadt Salzburg bekanntermaßen der perfekte „Hotspot“ und das Gleiche gilt für die Amadeus Horse Indoors im Reitsport. Meldet Euch für die verschiedenen Aufgaben gerne bei office@amadeushorseindoors.at – es ist ein großartiges Team, neue Kontakte und Freundschaften können hier entstehen und man kommt immer wieder gerne zurück!
Ich freue mich auf die Adventszeit mit Euch in Salzburg – wir sehen uns!
Eure Daniela