Salzburg/Darmstadt, 18. November 2025 – Was für ein Erfolg für den 27-jährigen Sportsoldaten aus Darmstadt, als er im September im britischen Blenheim Palace die Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft feiern durfte! Mit seinem Wallach Black Ice erzielte er zudem den achten Rang in der Einzelwertung. Wir haben uns im Vorfeld der AMADEUS HORSE INDOORS 2025 mit ihm über die Bedeutung seiner Familie unterhalten und welche Rolle Vertrauen zwischen Pferd & Reiter in der Vielseitigkeit spielt.

AHI 2025: Jérôme, Du bringst bereits aus Juniorenzeiten reichlich Championatserfahrung mit. Was macht das Mannschaftsgold im Seniorenlager aus Blenheim Palace in diesem Jahr so besonders für Dich?
Jérôme Robiné: Ein Senioren Championat für Deutschland zu bestreiten ist schon immer etwas ganz Besonderes. Wenn man dann auch noch mit einem so großartigen Team Mannschaftsgold gewinnen kann, ist das natürlich umso schöner.
AHI 2025: Deine Schwester Lisette Robiné hat im September als Groom mitgefiebert. Wie eng arbeitet Ihr nicht nur auf dem Turnier, sondern auch zuhause mit Euren Eltern als „Familienunternehmen“ zusammen?
Jérôme Robiné: Lisette und ich arbeiten sehr eng zusammen. Sie ist meine Managerin und für das ein oder andere spannende Event auch schon mal als Groom an meiner Seite. Noch gewaltiger ist tatsächlich, dass auf die großen Turniere oft meine komplette Familie mitkommt. Diesen Support und das Mitfiebern weiß ich sehr zu schätzen, da meine Eltern und meine Geschwister alle berufstätig sind und das nicht selbstverständlich ist.

AHI 2025: Mit eigener Zucht wisst Ihr nur zu gut, wie lange und aufwendig der Weg von der Geburt eines Sprösslings bis hin zum erfolgreichen Championatspferd sein kann. Worauf legt Ihr in der Ausbildung besonderen Wert?
Jérôme Robiné: Ich versuche mich in der Ausbildung eines jungen Pferdes möglich freizumachen von äußeren Einflüssen, die einen eventuell in Situationen bringen könnten, die vielleicht noch nicht ideal sind für die Ausbildung und den Werdegang des Pferdes. Da muss man seiner Linie treu bleiben und probieren, immer die beste Lösung für sein Pferd zu finden.
AHI 2025: Dein Europameisterschafts-Partner „Black Ice“, ein 15-jähriges Irish Sport Horse, ist ebenfalls schon länger an Deiner Seite. Wie würdest Du Eure „Zusammenarbeit“ beschreiben, was macht seinen Charakter aus?
Jérôme Robiné: Benny ist ein unheimlich intelligentes Pferd, vor dem ich größten Respekt habe und dem ich in jeder Situation vertrauen kann. Ich glaube, dieses Vertrauen, was sich über die Jahre hinweg aufgebaut hat, macht unsere Partnerschaft aus.
AHI 2025: In wohl kaum einer anderen Sparte der Reiterei ist Vertrauen so entscheidend wie in der Vielseitigkeit, vor allem im Gelände. Wie würdest Du den Aufbau von Vertrauen besonders bei jungen, noch weniger routinierten Pferden beschreiben?
Jérôme Robiné: Man darf seinem Partner Pferd nur Dinge abverlangen, bei denen man sich sicher ist, dass das Pferd mit einer guten Erfahrung aus der Situation geht. Geländereiten darf kein Glücksspiel sein.

AHI 2025: Als Co-Bundestrainer des U25-Kaders gibst Du Deinen Erfahrungsschatzan den reiterlichen Nachwuchs weiter. Abgesehen von den Teildisziplinen Dressur und Springen – welches sind Deine wichtigsten Regeln für eine erfolgreich absolvierte Geländestrecke?
Jérôme Robiné: Es muss ein klarer Plan vorliegen über das Tempo und die Linie zu den jeweiligen Hindernissen. Und dann muss man beim modernen Geländereiten auch mal intuitiv Entscheidungen treffen, um das Pferd optimal unterstützen zu können.
AHI 2025: Worauf dürfen sich die Zuschauer bei Deiner Masterclass in der Salzburger Messearena am Samstag, 6. Dezember freuen, worauf wirst Du in der Präsentation besonderen Wert legen?
Jérôme Robiné: Wir wollen das schöne, harmonische und sichere Geländereiten in die Halle von Salzburg bringen. Und natürlich sind für mich als Trainer und Ausbilder zufriedene Pferde und Reiter, die eine tolle Erfahrung gemacht haben, das Wichtigste.
Herzlichen Dank für die „meisterlichen“ Einblicke und wir freuen uns auf die Präsentation!


