Sie ist die Grand-Prix-Siegerin der AHI 2024, Team EM-Bronzemedaillengewinnerin 2023 und Olympiateilnehmerin von Paris 2024. Und trotzdem schlägt das Herz der besten Österreichischen Springreiterin ganz besonders für die Jüngsten im Sport. 2025 kehrt Katharina Rhomberg mit ihren beiden Top-Pferden Cuma und Colestus Cambridge sowie ihrer vielversprechenden Nachwuchshoffnung Ratina zur AMADEUS HORSE INDOORS zurück. Dort gibt die Stilistin eine exklusive Masterclass im Springreiten mit drei Nachwuchsreiterinnen aus Salzburg und übernimmt die Patronanz der Pony Führzügelklasse für Kinder ab vier Jahren, inklusive persönlicher Siegerehrung und Gratulation an die kleinsten Stars von morgen.
Im persönlichen Interview spricht Katharina Rhomberg über ihre Anfänge mit einem durchgefallenen Reiterpass und einem bockenden Pony, über Erfolge und Rückschläge ihrer Jugend, über ihre große Liebe zu den Pferden und darüber, was Reiten und Segeln gemeinsam haben. es zwischen Reiten und Segeln auf rauer See gibt!

AHI 2025: Kathi, du hast 2024 bei der AMADEUS HORSE INDOORS in Salzburg Geschichte geschrieben: Heimsieg im AMADEUS Championat und im Grand Prix mit Cuma! Wie fühlt es sich an, 2025 nach Salzburg zurückzukehren?
Katharina Rhomberg: Ich freue mich riesig auf die diesjährigen AMADEUS HORSE INDOORS in Salzburg! Ich mochte das Turnier schon immer sehr gerne und verbinde viele tolle Erinnerungen damit, aber das letzte Jahr hat wirklich alles übertroffen! Gleich beide Hauptspringen zu gewinnen war einfach unglaublich. Es wird sehr schwer sein, dieses Ergebnis zu wiederholen, aber ich werde alles geben und es auf alle Fälle wieder versuchen.
AHI 2025: Dein Jahr 2025 war extrem erfolgreich und auch dein erstes Jahr in der Global Champions Tour. Was waren deine Erfahrungen dabei, was konntest du mitnehmen?
Katharina Rhomberg: Die Teilnahme an der Global Championstour hat mich und meine Pferde enorm weitergebracht. Ich konnte viele tolle Erfolge feiern und dabei unglaublich viel lernen. Vor allem regelmäßig Turniere auf 5* Niveau gegen die besten Reiter der Welt zu starten, war extrem wichtig für meine Entwicklung. Mit der Zeit werden die schweren Parcours selbstverständlicher, man wird lockerer, ruhiger und gewinnt an Sicherheit und Selbstbewusstsein. Und ich glaube, den Pferden geht es genauso. Über die ganze Saison hinweg erfährt man deutlich, wo man steht, woran man arbeiten und wo man sich noch verbessern kann.
AHI 2025: Du kommst mit drei Pferden nach Salzburg: Cuma, Colestus Cambridge und deiner jungen Stute Ratina. Was ist das Besondere an jedem von ihnen?
Katharina Rhomberg: Cuma: Besonders an ihm und an unserer Beziehung ist, dass ich ihn jetzt schon seit 5 Jahren reiten darf und wir uns mittlerweile wirklich in- und auswendig kennen. Das macht vieles einfacher und schöner. Am Anfang hat es etwas gedauert, bis die Kommunikation zwischen uns richtig funktioniert hat, aber jetzt bin ich sehr stolz, wie harmonisch wir zusammenarbeiten. Cuma weiß ganz genau, dass er zu den besten Pferden im Stall gehört und braucht dementsprechende auch seine Aufmerksamkeit. Er ist unglaublich gutmütig, absolut verlässlich und würde alles für mich tun ; so wie ich auch für ihn.
Colestus Cambridge: „Colli“ hat unglaublich viel Energie und Freude am Springen! Das ist ein riesiger Vorteil, macht es manchmal auch herausfordernd, seine Energie zu bündeln und die Konzentration dabei hochzuhalten. Mittlerweile haben wir gut zueinander gefunden, auch wenn wir noch einiges verbessern können. Es macht großen Spaß, ihn zu reiten, weil man seine Freude fühlen kann. Wenn er den Parcours betritt wird er gefühlt 10 Zentimeter größer, 10 km/h schneller um einiges stärker. Er liebt den Sport und lebt dafür. Wenn er zu lange Turnierpause hat, merkt man richtig, dass ihm langweilig wird und er wieder eine Aufgabe braucht. Für mich ist er ein Genie, weil er mit so einer Leichtigkeit springen kann und ihm alles sehr leichtfällt und er auch sehr schnell lernt.
Ratina: Ratina habe ich noch relativ neu und wir sind noch in der Kennenlernphase. Ich glaube, in ihr steckt sehr viel Potential. Ich will sie nun langsam aufbauen und an größere Aufgaben und Turniere heranführen. Dafür eignet sich die Salzburgarena bei der AHI natürlich ideal. Sie hat einen sehr starken Charakter und besitzt eine extrem hohe Sprungkraft. Sie wirkt, als würde sie mit einer Feder vom Boden wegspringen. Ich freue mich riesig auf unsere Zukunft und hoffe, dass auch sie bald zu meinem Top Team dazugehört.
AHI 2025: Bei der AMADEUS HORSE INDOORS gibst du eine Masterclass im Springreiten mit österreichischen Nachwuchsreiter:innen und übernimmst die Patronanz der Führzügelklasse. Warum liegt dir die Förderung junger Talente so am Herzen – und was möchtest du ihnen mitgeben?
Katharina Rhomberg: Mir liegt der Nachwuchs aus zwei Gründen besonders am Herzen. Zum einen habe ich sehr hart für meine Karriere gearbeitet, hatte aber auch großes Glück, von vielen beeindruckenden Menschen lernen zu dürfen; und genau das möchte ich weitergeben. Es ist mir wichtig, Wissen und die richtige Einstellung zum Pferd und zum Sport zu vermitteln und zu fördern.
Zum anderen liegen mir die Pferde und der Sport sehr am Herzen. Je mehr Menschen wir für diesen unglaublich schönen Sport begeistern können, desto besser. Es ist wichtig, den respektvollen Umgang mit dem Pferd und die richtige Einstellung in den Mittelpunkt zu stellen. Ich wünsche mir, dass der Pferdesport in Österreich weiterwächst und wir viele glückliche Pferde und Reiter haben.
AHI 2025: Du hast selbst sehr jung mit dem Reiten begonnen. Wann war für dich klar, dass du den Weg zur Profireiterin wirklich einschlagen willst? Gab es dabei auch Rückschläge, die dich besonders geprägt haben?
Katharina Rhomberg: Der Traum, den Sport als Profi auszuüben, war früh da. Tief in mir wusste ich, dass ich das Zeug dazu habe auch wenn ich oft an mir gezweifelt und manchmal gedacht habe, ich müsste mir vielleicht doch eine Alternative suchen. Schon mein Start in den Sport war etwas holprig: Ich bin beim Reiterpass durchgefallen, weil bin, da mein Pony damals etwas wild war und gebockt hat und ich es nach Meinung der Richtern nicht unter Kontrolle hatte. Auch später waren meine Ergebnisse alles andere als konstant, und der Sprung in die allgemeine Klasse fiel mir sehr schwer. 1,60 m zu springen, schien damals unerreichbar.
Es muss letztendlich wirklich vieles zusammenpassen, doch das Wichtigste sind die richtige Einstellung und der Wille, seinem Traum zu folgen und nicht aufzugeben. Heute weiß ich, wie wertvoll Rückschläge sind und aus den schlechten Runden lerne ich meist viel mehr als aus den Guten. Mir hat einmal jemand gesagt: ,,Auf einer ruhigen See lernt man das Segeln nicht.’’ – und ich glaube, so ist es mit allem im Leben.
AHI 2025: Wenn du an deine eigene Jugend zurückdenkst: Was hat dich damals am Reitsport am meisten fasziniert?
Katharina Rhomberg: Am meisten haben mich schon immer die Pferde selbst fasziniert. Ich habe unglaublich gerne Zeit mit ihnen verbracht und war als Kind kaum aus dem Stall zu bringen, das hat sich bis heute nicht geändert. Wir dürfen uns wirklich glücklich schätzen, täglich mit so wunderbaren Tieren arbeiten zu dürfen. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man ihr Vertrauen gewinnt und diese Verbindung spürt, bei der man sich fast blind versteht.
AHI 2025: Zum Abschluss: Was möchtest du Kindern und Jugendlichen mitgeben, die von einer Karriere im Spitzensport träumen – und auch ihren Eltern?
Katharina Rhomberg: Das Wichtigste ist, an seinem Traum festzuhalten und nie aufzugeben. Es führen viele Wege nach Rom und auf jedem kann man etwas lernen. Geduld spielt dabei eine große Rolle: man darf nichts erzwingen, sonst dauert es oft nur länger. Wichtig ist auch, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben, mit denen, die an einen glauben und einen unterstützen. Und am allerwichtigsten: an sich selbst glauben und sich nicht unterkriegen lassen.


